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"Du musst mal wieder abschalten!"

  • Sandra Wagner
  • 21. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aber wie geht das denn? 😰



"𝐸𝑠 𝑖𝑠𝑡 𝑎𝑘𝑡𝑢𝑒𝑙𝑙 𝑠𝑜,𝑑𝑎𝑠𝑠 𝑚𝑒𝑖𝑛 𝐾𝑜𝑝𝑓 𝑡𝑜𝑡𝑎𝑙 𝑣𝑜𝑙𝑙 𝑖𝑠𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑎𝑢𝑒𝑟𝑛𝑑𝑧𝑢 𝑛𝑎𝑐ℎ𝑑𝑒𝑛𝑘𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝑖𝑛𝑛𝑒𝑟𝑙𝑖𝑐ℎ 

𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑡𝑜𝑡𝑎𝑙 𝑢𝑛𝑟𝑢ℎ𝑖𝑔 𝑏𝑖𝑛. 𝐽𝑒𝑑𝑒𝑟 𝑠𝑎𝑔𝑡, 𝑖𝑐ℎ 𝑚ü𝑠𝑠𝑡𝑒 𝑚𝑎𝑙 𝑤𝑖𝑒𝑑𝑒𝑟 𝑎𝑏𝑠𝑐ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛, 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑖𝑐ℎ ℎ𝑎𝑏 𝑙𝑒𝑖𝑑𝑒𝑟 ü𝑏𝑒𝑟ℎ𝑎𝑢𝑝𝑡 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐴ℎ𝑛𝑢𝑛𝑔 𝑤𝑖𝑒 𝑑𝑎𝑠 𝑔𝑒ℎ𝑡!"

 

Sternenmama, 4 Monate nach der stillen Geburt ihres Sohnes 

 

Liebe Sternenmama, 

 

es ist vollkommen normal, dass die Gedanken in deinem Kopf Karussell fahren und du oft einfach nicht zur Ruhe kommst. Schon alleine die Aufforderung, mal wieder "abzuschalten", verursacht unnötigen Leidensdruck und wirkt eher kontraproduktiv.

 

Deswegen, sag deinem Gegenüber offen und mit klaren Worten, was gerade in dir vorgeht und dass es in dieser schweren Situation nach dem Tod deines Kindes für dich gerade völlig unmöglich ist, einfach einen Schalter umzulegen und zu sagen: "So, jetzt schalte ich mal meine Gedanken und Gefühle ab." So läuft das nicht!

 

Was du jetzt brauchst, sind Menschen, die dir zuhören. Die dich in deiner Trauer aushalten und einfach nur da sind. Die dir Raum geben, um all die vielen Gedanken auch einmal auszusprechen, die gerade in dir toben, damit du sie dadurch sortieren kannst. Und die gleichzeitig mit dir schweigen und weinen, wenn dir die Worte fehlen.

 

Du brauchst jetzt Menschen, die deine Gefühle AUSHALTEN und keine die versuchen, sie AUFZUHALTEN. 

 

Vielleicht hilft es dir auch in dieser schweren Zeit, Tagebuch zu führen? Und die vielen Gedanken auf ein weißes Blattt Papier zu schreiben und dadurch zum Ausdruck zu bringen. Papier ist geduldig. Und viel geduldiger als so manches Gegenüber. 

 

Ganz wichtig ist, dass du Folgendes weißt:

Du bist richtig, liebe Sternenmama! 

 

Es ist völlig natürlich, jetzt nicht so tun zu können, als sei alles "normal" oder "beim Alten".  Es ist völlig natürlich, jetzt nicht einfach mal eben "abschalten" zu können.

 

Wenn du aber einmal ganz in Ruhe Zeit und vor allem auch die Muse hast, dann versuch dich doch einmal daran zu erinnern, was dir früher einmal gut getan hat. Leg dir eine kleine Seelenstreichlerliste an mit Dingen, die du gerne magst und die deine Seele erfreuen. Das kann das Vanilleeis mit Schokosauce und einer extra Portion Sahne sein, das Telefonat mit der Mama, oder ein Spaziergang am Waldrand...

Vielleicht hilft dir diese Erinnerung an deine ganz persönlichen Seelenstreichler dabei, um zumindest in ganz kleinen Mini-Augenblicken einmal kurz und seelenruhig für einen Moment "abschalten" zu können.

 

Lass dir Zeit beim trauern.

Die Zeit, die du mit deinem Kind hattest, konntest du nicht bestimmen. 

Aber die Zeit, die du dir nimmst, um seinen Tod zu verarbeiten und deinen Verlust zu begreifen, die bestimmst nur du. ❤️‍🩹🙏❤️



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