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Bin ich stillheimlich ersetzt worden...?!

  • Sandra Wagner
  • 22. Aug.
  • 5 Min. Lesezeit

 ...oder braucht es das Menschliche noch? ❤️


Hallo ihr lieben Menschen da draußen, die ihr gerne meine Beiträge lest und meinem Herzensthema der Sternenkinder folgt. Still ist es hier geworden in den letzten Wochen… Vielleicht habt ihr das ja schon bemerkt und euch gefragt, was los ist und warum ich keine Texte mehr schreibe. Vielleicht ist es euch ja aber auch gar nicht aufgefallen.

 

Wie auch immer, ich möchte euch einfach mal wieder ein kleines Lebenszeichen von mir geben und ein paar Sätze dazu sagen, warum ich nicht mehr so oft im Internet und auf Social Media unterwegs bin.

 

Ich habe mir in der letzten Zeit viele Gedanken gemacht, weil das, was ich „am besten kann“ und zusätzlich zu meiner Arbeit in der Begleitung trauernder Eltern am meisten liebe, plötzlich nicht mehr wichtig zu sein scheint: Texte schreiben, Unaussprechliches in Worte fassen, Gefühle über die Verlängerung meines Herzens mit den Fingern auf eure Bildschirme zaubern, mit Sprache trösten, Gedanken in euch mit meinen Worten auffangen und dadurch vielleicht das eine oder andere schiefgeratene und im Herzen drückende Trauergedänkchen neu zu sortieren und dadurch weniger schmerzend geradezurücken… All das halt, was ich mit meinen Beiträgen und Texten in den letzten Jahren immer mit so viel Liebe und Hingabe hier in meinem Blog gemacht habe.

 

Ja, all das, was mir so viel bedeutet, übernimmt nun nämlich "etwas" anderes, etwas das sich „KI“ nennt. Da gibt es heutzutage tatsächlich irgendwelche Computer und Maschinen, die auf Knopfdruck Texte zu bestimmten Themen generieren und ich frage mich sorgenvoll und betrübt: Wo führt das Ganze noch hin?? Mir werden so oft KI-generierte Seiten vorgeschlagen, obwohl ich vehement blockiere und mein Facebook so eingestellt habe, mir so etwas Künstliches bitte nicht wieder anzuzeigen – doch es wird immer mehr! Ich werde nahezu überschwemmt von KI-Müll.

 

Am Anfang hatte ich leichtgläubig angenommen, dass es nur Fotos betrifft, die über eine Künstliche Intelligenz erstellt werden und die mich und meine Arbeit als Autorin von Texten zu Trauer, Tod und Neubeginn nicht betreffen. Aber mittlerweile ist auch bei mir der schwer-wiegende Groschen gefallen, dass die KI selbst vor der Texterstellung keinen Halt macht!

 

Da schreibt meiner Einer mit echtem Herzblut an seinen Werken und tut das mit voller Hingabe, während die Likes und Follower zu Tausenden an die künstlichunpersönlichen Seiten gehen, die fremdgesteuert mit Content von Maschinen befüllt werden, ohne Herz und schon gar ohne jegliches Blut, ohne einen Funken eigener Seelenanteile in diese Texte zu legen, ohne dass je ein Wort dieser Texte jemals wirklich durch das Herz eines echten Menschens geflossen ist, der seine Arbeit mit echter Liebe macht… so richtig echter „echter“ Liebe.

 

Es wird einfach „generiert“, KLICK, und ohne noch einmal durchzufühlen unter tausende von Menschen gestreut. Breitflächig und über diverse künstlich gesteuerter Plattformen. Peng! Und raus ist der künstliche Text!

 

Ja, und das macht mich echt fertig und ich frage mich, was ist mein Anteil in der Zukunft im Bereich des Schreibens? Bin ich ersetzt worden von einer KI und in meiner Arbeit als Gefühlsaussprecherundschreiberin gar nicht mehr länger wichtig….??

 

Deswegen habe ich mich nun für einige Zeit aus der „Online-Szene“ zurückgezogen und nur noch mit voller Hingabe für meine Mamas geschrieben, die ich tagtäglich in ihrer Trauer um ihr geliebtes Kind begleite, das zu den Sternen gereist ist. In Präsenz, von Angesicht zu Angesicht, Herz an Herz… ohne künstlicher Intelligenz dazwischen, sondern rein übers Gefühl von Sternenmama zu Sternenmama.

 

Gleichzeitig merke ich aber mittlerweile, dass es mir fehlt, das Schreiben für andere Menschen, das öffentliche Schreib-Dinge. Mein Blog. Die Interaktion mit euch, den Menschen, die meine Texte immer gerne gelesen haben und die auf Facebook und Co. kommentieren und mit mir in Kontakt treten.

 

Nun weiß ich heute noch nicht, wie es in nächster Zeit auf meiner Homepage weitergehen wird. Aber vor zwei Tagen stellte mir das Universum just in der Phase all jener beschriebenen Zweifel eine große Aufgabe, für die ich nun eine Entscheidung getroffen habe.

 

Die Verlängerung meiner Website und damit meines Blogs stand an und ich musste mir die große Frage stellen, ob ich diese nun kündige oder sie für weitere zwei Jahre verlängern lasse. Große Entscheidung deswegen, weil großer finanzieller Aufwand dahinter steckt, dafür dass ich meine Texte über meine Seite ja quasi verschenke, eben für liebende, fühlende, echte Herzen, in die sie in diesem Moment einfach trostvoll hineinpassen. Ich erhalte dafür keinen Cent – noch nie, aber der Lohn dafür war immer die Wertschätzung und lieben Kommentare meiner Follower. Ich wusste nun nicht, ob es sich „lohnen würde“, weiterzuschreiben, weiter Geld in diesen Blog zu investieren, um weiterhin menschlich zu sein und dies in Texte zu legen, die vielleicht gar nicht mehr gelesen werden, weil die KI Texte viel schneller generiert und womöglich sogar viel besser schreibt und Menschlichkeit gar nicht länger gefragt ist.

 

Aber ich habe mich jetzt entschieden: Ich habe um weitere zwei Jahre verlängert. Ich werde weiterschreiben. Einfach weil ich es gar nicht kann, NICHT zu schreiben! Es ist meine Gabe, mein Werkzeug, das Gott mir geschenkt hat, um genau jene Arbeit in der Begleitung trauernder Menschen mit dieser Hingabe verrichten zu können.

 

In meiner Ausbildung zur Kinder-, Jugend- und Familientrauerbegleiterin vor 7 Jahren stellte uns die Kursleiterin zu Beginn eine essentielle Aufgabe. Sie sagte: „Werdet euch eurer Gaben bewusst! Und lasst sie zu euren Werkzeugen bei eurer zukünftigen Arbeit in der Trauerbegleitung werden.“ Wir sollten unsere Gaben visualisieren und diese auf einen Zettel schreiben. 

 

Bei mir auf dem Zettel stand: 

„Schreiben und Begleiten“.

 

Vor 7 Jahren wusste ich nicht, wie ich mithilfe dieser Gaben eines Tages Fuß fassen werde in dieser materiellen Welt, rein beruflich gesehen, aber ich wusste, dass es genau das ist, was ich kann und liebe und tun möchte. Schreiben und Begleiten. Schreiben und Begleiten. Nur Schreiben und Begleiten.

 

Seit 2019 bin ich nun Buchautorin, Dozentin und vollberuflich Trauerbegleiterin, ich schreibe und begleite. Und möchte nichts anderes tun!

 

Die KI. Ja, die gibt es jetzt auch. Die schreibt auch. Aber was sie nicht kann, ist berühren. Und damit, begleiten. Weil ihr etwas Ausschlaggebendes dafür fehlt: Nämlich das GEFÜHL.

 

Und ich hoffe und vertraue und glaube daran, dass ein Text, der aus dem Herzen eines atmenden und liebenden Wesens heraus entstanden ist, ein anderer ist, als einer, der den Ursprung in einer künstlichen Rechenmaschine gefunden hat.

 

Und deswegen, und weil ich es liebe, mache ich weiter.


Und weil ich gar nicht anders könnte, als das zu tun: Nämlich zu Schreiben und zu Begleiten.

 

Nur das: Schreiben und Begleiten. 

 

Eure Sandra ❤️


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